In jedem Schulhaus hängen sie: Plakate mit strahlenden Jugendlichen, die vor der Kulisse des Eiffelturms oder der Freiheitsstatue dafür werben ein Jahr im Ausland zu verbringen. Dutzende von Organisationen versprechen Schülern neue Erfahrungen, den Duft der großen freien Welt und die Unterbringung in freundlichen Familien für geradezu lächerlich geringe Kosten. Dennoch nutzt nur ein Bruchteil der Schüler diese Angebote und verbringt tatsächlich ein Schuljahr im Ausland. Im Folgenden soll deshalb erörtert werden, warum ein Auslandsaufenthalt sinnvoll ist. Tatsächlich sprechen viele gute Gründe für einen längeren Auslandsaufenthalt. Für die meisten Schüler dürfte das Erlernen einer Fremdsprache im Vordergrund stehen, wodurch sie ihre Chance in der Schule und für das Berufsleben verbessern möchten. Nach einem Jahr im Ausland wird jeder die dort gesprochene Sprache fließend, wenn auch nicht akzentfrei, beherrschen. Denn der Austauschschüler wird nicht nur im Unterricht – und zwar in allen Fächern! – mit der Fremdsprache konfrontiert, sondern muss sich auch in jeder Situation des alltäglichen Lebens, beim Einkaufen, in der Disco, oder zu Hause der Fremdsprache bedienen. Die Vorteile dieses Intensivkurses in einer Fremdsprache liegen auf der Hand: Nicht nur in der späteren Schullaufbahn, sondern vor allem bei der Berufswahl sind gute Fremdsprachenkenntnisse oft genug eine unabdingbare Voraussetzung. Wie eine Befragung des Forsa-Instituts unter Personalchefs ergeben hat, schätzen diese gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit Bewerber, die sich durch einen einjährigen Auslandsaufenthalt von anderen Bewerbern abheben.
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Der unverkrampfte Umgang der Amerikaner mit Fremden mag einem Deutschen in Amerika zunächst oberflächlich vorkommen, doch spätestens bei seiner Rückkehr nach Deutschland habe ich mir gewünscht, dass die steifen und muffligen Deutschen etwas lockerer wären. Das mag nur eine Nebensächlichkeit sein, verdeutlicht aber doch, dass ein Auslandsaufenthalt auch den Charakter entscheidend prägen kann. Die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes bzw. der Nutzen eines Jahres an einer ausländischen Schule liegen nicht auf der Hand. Heranwachsende kehren zwar mit deutlich verbesserten Sprachkenntnissen zurück und können so gestärkt in die Oberstufe starten. Dennoch verpassen sie wichtige Zeit an ihrer deutschen Schule, wenn sie in Amerika am Strand liegen. Es ist sicherlich richtig, dass sie wertvolle Erfahrungen aus fremden Kulturen mitnehmen, Toleranz und Offenheit lernen und mehr Selbstverantwortung übernehmen. Aber ich frage mich, ob sie dies nicht auch beispielsweise über ein verpflichtendes Sozialpraktikum mitbekommen hätten. Wenn im Zeitalter der Globalisierung die vertiefte Kenntnis mindestens einer fremden Kultur zu Recht immer wieder gefordert wird, dann sollten die deutschen Schulen mehr Auslandsfahrten anbieten und den Fremdsprachenunterricht stärken. Text nach: http://www.digitale-schule-bayern.de/ds.py?sid=d2bc6a6b70535c903c&_controller=DSController&faecherid=1&themaid=8&Klasse_id=9&Aufsatzart_id=25#docs |
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